Warum es sich lohnt, an das Gute im Menschen zu glauben – mit Suraj Mailitafi
Show notes
„Wenn ich die Welt für ein Kind verändern kann, habe ich die Welt schon verändert.“
Mit 9 Jahren kam Suraj Mailitafi aus Kumasi, Ghana nach Deutschland. Er konnte weder lesen noch schreiben. Alles war neu für ihn: eine andere Sprache, eine fremde Kultur und das Gefühl, sich immer wieder beweisen zu müssen.
Heute ist er Chemiestudent, Kommunalpolitiker und eine kraftvolle Stimme gegen Rassismus und für mehr Gerechtigkeit.
In dieser Folge erzählt Suraj, wie diese Erfahrungen ihn geprägt haben, warum Bildung für ihn ein Schlüssel war und gleichzeitig, warum Bildung allein nicht genügt, solange rassistische Strukturen bestehen.
Er teilt, was ihn antreibt, warum er trotz aller Herausforderungen an das Gute im Menschen glaubt und wie wir alle Verantwortung übernehmen können, um echte Veränderung zu bewirken.
In der Podcastfolge erfährst du, …
✨ wie Suraj von seiner Kindheit in Ghana ins Chemie-Studium, den Aktivismus und die Politik fand,
✨ warum wir rassistische Strukturen erkennen und hinterfragen müssen,
✨ wie du Verantwortung übernimmst und Verbündete*r wirst,
✨ warum Bildung ohne gesellschaftlichen Wandel nicht reicht,
✨ und was es heißt, Mut zu haben und an das Gute zu glauben.
Diese Folge ist für dich, wenn du bereit bist, mit dem Herzen zuzuhören und zu erfahren, wie wir alle Teil einer Gesellschaft werden können, die niemanden zurücklässt.
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Rock On & Namasté Deine Laura
Kapitel
00:00 Intro 01:20 Surajs Kindheit in Ghana 09:56 Ankunft & Schulstart in Deutschland 17:10 Warum Chemie: Elektroschrott & Ghana 25:12: Surajs Alltag & Vision 30:30 Wie können wir Schönheit in der Andersartigkeit erkennen? 42:48 Social Media: Anfeindungen & Umgang 46:55 Wird Suraj Bundeskanzler? 50:00 Fall Lorenz: Hintergründe & Unterstützung 59:00 Racial Profiling: Wie sollte man sich verhalten? 01:07:00 Woran glaubt Suraj? 00:09:14 Surajs 2 Weisheiten 01:14:10 Engelkarte
Show transcript
Speaker 1 Ich freue mich so sehr wirklich, dass du da bist. Ich folge dir schon sehr lange auf Social Media und finde einfach das was du machst ist so wertvoll und du bist für mich so wie so ein Social Media Leuchtstern, wo man wo ich immer denke so gut, dass du da bist und dass du deine Plattform so nutzt, auf so vielfältige Art und Weise. Und deswegen freue ich mich einfach so sehr, dass du da bist. #: 0#
Speaker 2 Vielen Dank. Danke, dass ich auch da sein darf. #: 1#
Speaker 1 So schön. Ich habe so viele Fragen an dich. Ich war richtig so, okay. Ich will das. Dass das, das und das fragen. Ähm, die erste Frage, die ich immer sehr gerne in meinem Podcast frage ist, wenn du dir vorstellst, dein Leben würde verfilmt werden und der Regisseur würde dich fragen mit welcher Szene wollen wir dein Film anfangen lassen? Womit würde dein Film starten, wenn dein Leben verfilmt werden würde? Mit welchem Moment? #: 0#
Speaker 2 Ich habe tatsächlich eine Szene gerade so im Kopf. Das ist tatsächlich in Ghana, weil ich in Ghana geboren wurde. Und ich stand, glaube ich, im Haus an der Treppe und habe nach unten geschaut, habe meine Cousins gesehen und zu diesem Zeitpunkt konnte ich, konnte ich nicht lesen und schreiben. Und ja, ich war sieben acht Ich konnte auch bis neun konnte ich nicht lesen und schreiben. Ich habe das Lesen und Schreiben erst hier in Deutschland gelernt und die haben dann irgendwas gesagt, irgendwas buchstabiert und ich sollte das mal, ich sollte das lesen und. Konnte ich halt nicht. Und da kamen dann irgendwelche Witze. Ich habe die haben sich ein bisschen darüber lustig gemacht, wie Cousins vielleicht auch mal sind. Ähm, und ich glaube, dass das auch was mit mir gemacht hat in diesen zu diesem Zeitpunkt. Und ich habe das aber auch erst später tatsächlich reflektiert und auch mit denen darüber gesprochen. Die haben das schon vergessen. Und ich glaube, das war ein Moment, wo ich wo für mich klar war, okay, es muss sich was ändern in meinem Leben. Und gleichzeitig war das so, dass ich das nicht alleine irgendwie schaffen konnte. Zu diesem Zeitpunkt war meine Mutter und mein Vater waren schon beide hier in Deutschland und ich bin bei meinen Großeltern aufgewachsen. Und die hatten natürlich auch ihre Sachen zu tun, hatten, mussten sich um ihre Kinder, um meine Tanten und Onkels kümmern und hatten nicht nicht immer die Gelegenheit voll Fokus auf mich zu setzen und mich dabei zu unterstützen, diesen selber aber auch nicht zur Schule gegangen. Das heißt, dass die auch ja bestimmte Ressourcen einfach nicht hatten. Und ja, das ist tatsächlich im Moment, wo vieles für mich, glaube ich, auch angefangen hat. Und da würde ich das tatsächlich beginnen, weil das ein entscheidender Moment ist und sehr, sehr viel auch mit dem Lesen und Schreiben sich für mich verändert hat in meinem Leben. #: 9#
Speaker 1 Ich kann mir das gerade so gut vorstellen, wenn die Kamera in dem Moment so in deine innere Welt gehen würde. Was hast du in dem Moment gefühlt? Also war das. War das vielleicht auch so eine Scham, dass du das noch nicht konntest? Und oder war es eine Wut, dass es noch nicht da ist? Oder war es wirklich einfach nur dieses Ich will das gerne können und das muss ich was ändern? Was? Was waren die Gefühle in dem Moment, die da. #: 7#
Speaker 2 Also es war schon Scham, glaube ich, weil es viele in meinem Alter schon konnten und ich es eben nicht. Und gleichzeitig habe ich mich gefragt, wie ich es aber ändern kann in dem Moment. Und ich weiß noch ganz genau, dass ich danach auch zu meiner Tante gegangen bin und ihr gesagt habe. Okay. Kannst du mir das irgendwie beibringen? Können wir? Ja, können wir lernen oder wie auch immer. Das hat dann nicht immer geklappt, weil ja Circumstances und usw aber das war glaube ich Scham auf jeden Fall. #: 9#
Speaker 1 Und das finde ich so spannend, weil manchmal ist ja also Scham ist ja auf der einen Seite so ein Gefühl, was uns irgendwie total hemmen kann Und ist es so spannend? Weil für dich war die Scham ja wie so eine Art Katapult wahrscheinlich so, das will ich nie wieder fühlen. Und was kann ich verändern? #: 9#
Speaker 2 Ich glaube, dass ich es in sehr, sehr vielen Lebenssituationen hatte, wo das für mich aber eine Sache war zu sagen okay, ich mache jetzt erst recht weiter. Also das ist ja, das ist tatsächlich bei mir echt immer ein Antrieb. Ich habe das auch im Schulkontext gehabt, wo zum Beispiel mein Lehrer mir gesagt hat, dass ich mein Chemiestudium nicht schaffen würde, um mich vor der ganzen, vor dem ganzen Kurs bloßgestellt hat. Ähm. Das war auch Scham. Und gleichzeitig dachte ich so okay, den werde ich das zeigen. Und ich werde da auf jeden Fall was machen. Ähm, ja. #: 6#
Speaker 1 Da gehen wir gleich noch mal hin. Ich ich wäre. Ich, ich. Ich merke mir das mal ganz kurz, weil da habe ich nachher noch eine gute Frage zu. Ähm, das heißt, du bist sieben, acht Jahre alt. Du bist in Ghana. Du lebst mit deinen Großeltern, Tante, Onkel, deinen Cousins zusammen. Deine Eltern sind schon beide in Deutschland. Wie? Wie es dann weitergegangen. Wie bist du nach Deutschland gekommen? #: 3#
Speaker 2 Ich bin also. Mein Vater ist schon seit mehr als 30 Jahren hier in Deutschland. Er hat da meine Mutter in Ghana kennengelernt. Sie hat. Sie ist dann später nach Deutschland gekommen und eigentlich wollten die, dass wir beide zusammen nach Deutschland kommen. Aber mein Vater dachte sich, dass es wahrscheinlich einfach ist, bürokratisch gesehen, wenn meine Mutter alleine kommt. Und deswegen haben die sich erstmal entschieden, dass meine Mutter alleine kommt und ich bin dann mit neun dann nach Deutschland gekommen und das war auch ja ein Schock. Ein Schock auf jeden Fall. Also man muss sich das so vorstellen Ich wurde in Kumasi geboren, das ist die zweitgrößte Stadt in Ghana. Und dann bin ich nach Deutschland gekommen, im wunderschönsten Landkreis Osnabrück in Bersenbrück. Und ja. #: 3#
Speaker 1 Wir lassen das mal so stehen. #: 5#
Speaker 2 Also das war schon größere Stadt, komplett andere Umgebung, mehrheitlich, also eigentlich nur schwarze Menschen vor Ort. Und dann bist du in ländlichen Regionen eine komplett weiße Umgebung. Einer der wenigen schwarzen Menschen auf der Schule. Ich glaube, wir waren zu diesem Zeitpunkt nur zwei. Noch ein weiteres Mädchen. Ähm, das war schon anders, also. Aber ich habe mich tatsächlich gefreut. Ich habe mich sehr, sehr gefreut. Und eine Sache, die auch weil du weil die Frage im Vorfeld das war auch sehr, sehr entscheidend ist Ich ich hatte in dem Prozess, in dem bürokratischen Prozess, was ich durchlaufen musste. Bevor ich nach Deutschland gekommen bin, musste ich zur deutschen Botschaft in Accra. Und die haben mich tatsächlich gefragt, warum ich nach Deutschland möchte. Und das erste, was ich gesagt habe, ist Ich möchte nach Deutschland, um zur Schule zu gehen und zu lernen. Und das hat die so geschockt, dass sie meine Eltern angerufen haben und gesagt haben okay, der Junge hat nicht gesagt, er möchte nach Deutschland wegen euch. Er hat gesagt, er möchte nach Deutschland um zu lernen und da hat man schon gesehen und ich glaube, da hat man schon gesehen, dass das für mich schon was Wichtiges war und ich schon gemerkt habe, okay, es muss sich was ändern. Und dass ich vielleicht jetzt auch die Chance habe, einfach in Deutschland das ja diese Chance zu ergreifen und was aus meinem Leben zu machen. #: 0#
Speaker 1 Wahnsinn. Mit 899. Wahnsinn, Der Moment. Bist du alleine? Hergeflogen? #: 4#
Speaker 2 Ja. Also alleine. Hergeflogen mit einem Freund von meinem Vater, der in der Nachbarstadt wohnt und zu diesem Zeitpunkt in Ghana Urlaub gemacht hat. Und dann haben wir gesagt, okay, dann passt das eigentlich. Dann kann er mit mir zusammen nach Deutschland fliegen. #: 6#
Speaker 1 Wie war das in dem Moment, als du in dieses Flugzeug eingestiegen bist und wusstest, du wirst in eine vollkommen andere Welt fliegen? #: 0#
Speaker 2 Ich habe mich gefreut. Ich habe mich gefreut. Das war was Neues. Ich. Ich. Das war sehr, sehr aufregend. Ähm, ja. Und ich. Ich habe mich gefreut. Ich war wirklich excited und habe, ähm. Ja, habe geschaut, was so auf mich zukommt. Ich weiß noch, als wir dann in Deutschland gelandet sind, hat es glaube ich in dem selben Jahr das erste Mal geschneit und ich habe aus dem Flugzeug heraus diese Schneeflocken gesehen und das war für mich schon was Besonderes, weil ich das im Vorfeld noch nie so erlebt hatte. Ja. #: 6#
Speaker 1 Und dann bist du in die Schule gekommen. Lernen? Wie war das für dich denn? #: 7#
Speaker 2 Ja, Schule ist. Ist manchmal schwierig. Also ich. Ich bin. Ich bin in diese Klasse gekommen. Da war noch ein anderes schwarzes Mädchen. Tatsächlich auch in meiner Klasse. Und ich sollte mich neben ihr und einem anderen Kumpel, der inzwischen mein Kumpel ist, setzen. Er war einer der Besten in der Klasse. Sie konnte Englisch und die sollten dann gucken, dass sie mich ein bisschen unterstützen. Und das war natürlich komplett neu. Also alle wollten irgendwas von mir wissen. Ich weiß noch ganz genau, die erste Stunde, die ich hatte, kam ich mit Winterjacke, mit Schal, mit Mütze und wollte mich in die in die Klasse setzen. Und die Lehre meinte, dass ich das meine Mütze absetzen soll und meine Jacke ausziehen soll, um mich in die kalte Klasse setzen soll. Also das war für mich schon. Es war kalt und ich soll mich ohne Jacke in die Klasse setzen. Das war sehr, sehr neu. Ich habe natürlich am Anfang nichts verstanden. Das war komplett neu für mich. Mathe konnte ich noch bisschen mitmachen, aber sonst war das alles alles neu und alle wollten wissen, woher ich komme, was ich so mache. Wieso? Alle waren irgendwie neugierig und ich war auch neugierig. Ähm, ja. Und ich. Ich weiß. Ich weiß ganz genau, dass ich immer auch im Deutschunterricht dann aus der Klasse geholt wurde und Einzelunterricht so gesehen hatte und das Lesen und Schreiben auch gelernt habe. Und das Spannende fand ich auch, dass also als ich auch mit diesen mit dem Kumpel gesprochen habe, im Nachgang, als wir ein bisschen älter waren, habe ich ihm gesagt Sagt. Also er wusste, er hat in dem Moment nicht gemerkt, dass ich nicht lesen und schreiben konnte. Und das ist schon. Das fand ich schon sehr, sehr krass. Und das war, das ist auch in Ghana sehr lange nicht aufgefallen, weil ich mir alles gemerkt habe. Also wir, wir haben dann so manchmal sollten wir lesen. Jeder liest irgendwas vor und das ist bei mir nicht aufgefallen. Ich weiß nicht, wie ich das gemacht habe, aber irgendwie bestimmte Wörter dann einfach sich gemerkt und sowas und und das dann gesagt, ohne zu wissen, was ich da eigentlich mache. Und ihm ist es auch nicht aufgefallen. Aber ja, das ist so, ich habe relativ schnell Deutsch gelernt und das war, das war für meine Eltern auch wirklich sehr sehr wichtig. Sie wollten mich schon ein halbes Jahr bevor ich nach Deutschland gekommen bin, an der Schule anmelden und sind dann zur Schule gegangen. Und die Schulleiterin meinte, er muss erstmal hier sein, sind dann ein paar Monate davor wieder hingegangen und sie meinte wieder dasselbe. Also für die war das schon sehr, sehr wichtig und ich kann mich auch ganz gut daran erinnern. Am zweiten Tag in Deutschland saßen wir dann mit meinen Eltern im Wohnzimmer und wir hatten damals so ein Panasonic Fernsehen und das stand da und ich sollte das lesen. Ähm, also meine Eltern hatten schon ein bisschen die Befürchtung, dass es dann nicht klappt und die meinten, ich saß dann da und habe meinen Mund auf und zu bewegt wie ein Fisch und konnte konnte eben nicht lesen. Aber genau an dem Tag haben wir angefangen, ähm, lesen und schreiben zu lernen. Mit meinen Eltern. Überall unterwegs zum Zahnarzt, unterwegs zur Schule, zu Hause. Und das war schon. Also ich sage es immer ich ich hätte es alleine nicht geschafft. Meine Eltern haben so viel, haben mich so viel unterstützt was das angeht und ja, da, dafür bin ich echt dankbar. Ja. #: 2#
Speaker 1 Richtig schön. Danke fürs Teilen. Wenn der Film jetzt weitergeht, Was wäre so die erste Szene? Meistens in Filmen. Irgendwann passiert ja was. Wo, Wenn der Held so auf seiner Reise ist, Wo der erste kommt? Irgendwas ist hier nicht richtig. Oder irgendwie so eine. So eine Erschütterung. Was würdest du sagen, war in deinem Leben, als du in Deutschland. Was gab es so? Was Gab es so den ersten Moment, wo du gemerkt hast Hey, das gefällt mir irgendwie nicht oder Irgendwas ist hier nicht ganz richtig, oder wo du so vor deiner ersten großen Herausforderung standest. Also nicht, dass das vorher nicht alles schon eine Riesenherausforderung war, aber wo du sozusagen dann, als du hier warst, noch mal herausgefordert worden bist vom Leben. #: 3#
Speaker 2 Das war ja alles komplett eine Herausforderung, sich, sag ich mal ja da rein zu begeben und zu sagen okay, wir, wir machen das jetzt und wir schaffen das. Also anders als Freunde von mir, die in meinem Alter sehr, sehr viel rausgegangen sind mit anderen wie Fußball gespielt haben, ein Instrument gespielt haben, war das bei mir so, dass wir sehr, sehr viel gelernt haben. Also das war meinen Eltern sehr, sehr wichtig, dass wir eigentlich gefühlt jede Zeit genutzt haben, um zu lernen. Und im Nachgang sagen die auch, das war schon ein bisschen kritisch, weil das nicht jedes Kind aushalten hätte aushalten können. So, also das war schon ein bisschen. Wie war das für dich? Also im Nachgang muss ich sagen, war das gut, dass wir das so gemacht haben. In dem Moment war das für mich natürlich auch eine Belastung, weil immer, wenn Freunde rausgehen zu sagen Nee, ich, ich kann nicht, Ich muss jetzt lernen, damit ich auf demselben Level bin wie ihr, wie ihr es seid. Es ist schon, ist schon herausfordernd. Und gleichzeitig habe ich das aber auch lieben gelernt, diese Chance zu haben. Und anders als manche, vielleicht auch in anderen Ländern in Ghana oder wo auch immer. Diese also, die diese Chance nicht haben. Und das war für mich wichtig, das einfach zu ergreifen und das als ja positiv zu framen, weil das ein Privileg ist. So, das ist ein Privileg, in der Situation sein zu können, lernen zu dürfen, so und auch die Ressourcen dafür bereitgestellt bekommen. Das ist nicht selbstverständlich, dass ich hier nach Deutschland komme und dann Einzelunterricht kriege, wenn die anderen Deutsch haben, ich dann aus dem Klassenzimmer geholt werde und unterrichtet werde. Und das hat mir dabei geholfen. Und meine Eltern. Meinen Eltern war es auch sehr, sehr wichtig, dass ich dann trotzdem Berührungspunkte zu Menschen habe, zu Freundinnen habe, zu Klassenkameraden habe. Und deswegen bin ich auch, habe ich auch relativ schnell angefangen Fußball zu spielen in einem Verein. Und das hat auch wirklich sehr, sehr viel gebracht, weil man einfach sehr schnell die Sprache gelernt hat, auch die Kultur. Man hat so viel Neues gelernt und erlebt und das war schon alles eine Herausforderung. Und trotzdem ja, hat man das versucht positiv zu framen. #: 8#
Speaker 1 Wenn wir jetzt in dem Moment springen mit dem Chemielehrer, der zu dir gesagt hat, dass du dein Chemiestudium nicht schaffen würdest. Du studierst ja heute Chemie. Du hast deine Bachelorarbeit vor ein paar Tagen abgegeben. Herzlichen Glückwunsch. Offensichtlich hat es ja funktioniert. Hast. Warum hast du Chemie studiert? #: 7#
Speaker 2 Das hat tatsächlich auch mit Ghana zu tun. Also, ich habe mich in der Oberstufe angefangen mit meiner Identität zu beschäftigen. Also, ich. Ich wurde zwar in Ghana geboren, war dort, bis ich neun war, aber ich kannte das Land nicht. Ich kannte die Kulturen. #: 8#
Speaker 1 Bist du noch mal zurück? #: 0#
Speaker 2 Irgendwann schon, Ja, aber. Also in der Oberstufe habe ich mich da erst so richtig angefangen damit auseinanderzusetzen Wo komme ich her, was ist das Land? Weil das ist ja immer eine Frage, die man gestellt bekommen so wie ist Ghana, wo kommst du her und so also. Aber ich konnte über das Land an sich nicht sprechen, ich konnte nur über vielleicht auch Kumasi, über mein Viertel so sprechen, aber sonst nicht wirklich. Und das war so in der Coronazeit hat man sowieso viel Zeit gehabt zu Hause und da hat man, habe ich mich damit auseinandergesetzt und bin dann in dem Kontext auf die größte Elektroschrott Müllhalde Europas gestoßen. #: 2#
Speaker 1 In Ghana die größte Elektroschrott Müllhalde in Ghana. Nur europäische. Also Europa schickt seinen Müll nach Ghana. #: 6#
Speaker 2 Ja, genau. Und, ähm. Also, Europa. Amerika. Also, da kommen die Sachen her. Und das, was ich da gesehen habe, hat mich wirklich zutiefst betroffen und erschrocken. #: 5#
Speaker 1 Warst du da vor Ort? #: 4#
Speaker 2 Ich war dann später auch vor Ort. Ich war 2023 auch selber dort. Und wo. #: 6#
Speaker 1 Ist das. #: 9#
Speaker 2 Angeschaut? In der Hauptstadt Accra. In In einem Viertel oder Stadtviertel heißt das. Ähm, ja. Und davor habe ich mich aber schon dafür entschieden, Chemie zu studieren, weil ich an diesen Strukturen was ändern wollte. Die Menschen, wie ich gesehen habe, haben die Möglichkeiten nicht, diese Sachen auf eine Art und Weise zu recyceln, was menschenfreundlich und umweltfreundlich ist, sondern dass die. Viele Sachen werden einfach verbrannt und das macht was mit den Menschen vor Ort. Also die haben mir selber erzählt, wie sie merken, dass immer mehr jüngere Menschen in der Community tatsächlich sterben, dass sie das auch sehr sehr viele Kinder geboren werden, die disabled sind. Und das habe ich auch gesehen. Einer hatte mir erzählt, dass er selber auch Blut kotzt, zum Beispiel. Also solche Sachen. Und das macht was mit den Menschen und die sind trotzdem dazu gezwungen, auf dieser Müllhalde zu arbeiten. Einige kommen eigentlich sogar. Also Accra ist eher im Süden, kommen aus dem Norden, sind eigentlich Bauern und aufgrund des Klimawandels zum Beispiel ist das nicht verlässlich. Können die sich nicht darauf verlassen, dass die Ernte so ausfällt, wie sie es brauchen? Und manche, von denen, gerade die jungen Männer, kommen dann auf diese Müllhalde, um dort zu arbeiten, um ihre, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und auch ihre Familie zu unterstützen. Und das hat mich dazu bewegt, tatsächlich Chemie zu studieren, weil ich gesagt habe, dass das ist. Das sind Ressourcen. Also das ist zwar Müll, aber das sind. Das steckt so viel, da stecken so viele Ressourcen drin, die man ja auf eine Art und Weise verarbeiten kann, die vielleicht auch gut für die Menschen sind und ihnen dabei unterstützen, ihr Lebensunterhalt zu beschreiten, ohne dass sie sich dabei vergiften. Na und? Ja, so bin ich. So bin ich zu Chemie gekommen und habe gesagt, eigentlich müsste da beispielsweise eine Recyclinganlage komplett dort sein. Die Menschen haben schon die Skills, also die reparieren die Sachen. Was man sich hier in Deutschland fast gar nicht vorstellen kann, weil es viel, viel teurer ist, das zu reparieren, als sich das vielleicht neu anzuschaffen. Und die Menschen reparieren das aber vor Ort ohne irgendwelche Equipments zu haben, sondern ja, haben sich das selber auch beigebracht usw und das hat mich schon sehr, sehr ermutigt zu sagen, okay, diese Skills, die da sind, kann man schon nutzen, um das auf eine Art und Weise machen, die gut für Mensch und Umwelt sind. Genau. #: 5#
Speaker 1 Wie ist da gerade der Stand? Also gibt es da irgendwas? Was, was du aktiv auch machen kannst, um das zu verändern vor Ort. Also kann man da. Was gibt es da für Möglichkeiten? #: 8#
Speaker 2 Das ist halt, das ist halt immer die Sache. Das ist tatsächlich sehr, sehr schwierig. Also es gab vor einigen Jahren die Initiative, das Ganze zu schließen, zu räumen und die Menschen haben dagegen protestiert, weil das halt ihre Lebensgrundlage ist. Also ich glaube, dass man gerade Menschen, also ich habe beispielsweise so Repaircafes dort gesehen, wo Menschen junge Männer, junge Frauen, auch Computers und Handys und sowas reparieren. Und die kann man beispielsweise unterstützen durch Equipments, durch irgendwelche Sachen. Was ich tatsächlich selber mache, ist den Kindern vor Ort ein bisschen unterstützen. Ich habe selber eine Schule dort besucht. Ähm und ja, was heißt Schule? Also die die Bedürfnisse oder die die Ressourcen waren einfach nicht da. Die Kinder hatten nicht die Ressourcen, die sie brauchen. Und ich versuche da drei Kindern jetzt dabei zu unterstützen, die Schule zu finanzieren und selber zur Schule zu gehen usw. Und das sind vielleicht so Kleinigkeiten, die man machen kann, weil ich wurde auf dieser Müllhalde von einem jungen Mann auch begleitet, der eigentlich auch aus dem Norden kommt. Der hat zusammen mit meinem Cousin seinen Bachelor gemacht und kann sich seinen Master nicht finanzieren und arbeitet auf dieser Müllhalde um sich seinen Master zu finanzieren. Und wir haben dann zusammen diese Müllhalde besucht und oder die Schule besucht. Und ich habe mich dann in dem Moment gefragt, ob er eigentlich ein Vorbild sein kann für die Kinder, wenn die sehen, dass er trotz Bachelorabschluss in diesen Strukturen gefangen ist. Und das hat was mit mir gemacht, weil ich immer dachte okay, Bildung ist der Schlüssel und das hat ja bei mir geklappt, so gesehen. Ich habe einen Sprung gemacht und trotzdem kommt es ja nicht nur auf die Bildung an, sondern es kommt darauf an, in welchen Strukturen du dich auch bewegst. Eigentlich braucht es eine strukturelle Veränderung. Und trotzdem denke ich, dass man schon vielleicht schon die Chance hat, eine bessere Chance hat, durch Bildung da rauszukommen. Und deswegen habe ich gesagt, dass ich da auf jeden Fall die Kinder erstmal Unterstützung unterstützen möchte. Also langfristig ist es auch so das dass man da irgendwie einen Verein NGO auf jeden Fall. Ja, ich bin auf jeden Fall dabei das das in die Wege zu leiten, dass man das macht um die Kinder dort zu unterstützen. Nicht nicht in dem Sinne zu unterstützen, dass sie immer auf das Geld angewiesen sind, sondern sie dazu zu ermutigen, auch für sich selbst dann bestimmte Sachen zu beschreiten und für sich selbst einzustehen und ja selbst ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Genau. #: 6#
Speaker 1 Und du hast deinen Bachelor jetzt fertig mit Chemie? Wie? Wie geht es geht's da für dich weiter? #: 4#
Speaker 2 Ich mache auf jeden Fall meinen Master. Also in der Chemie ist es so Wenn du deinen Bachelor hast, dann ist es eigentlich nicht so viel wert. Dann kannst du sogar fast besser eine Ausbildung zum Chemielaboranten machen. Deswegen mache ich meinen Master auf jeden Fall. Geplant ist auch eine Promotion in der Chemie. #: 3#
Speaker 1 Das kann ich auch sehr gut vorstellen. #: 2#
Speaker 2 Da muss man gucken. Also gerade läuft ja sehr, sehr viel, auch bei mir nebenbei. So muss man schauen, wo das dann hinführt. Aber Master brauche ich auf jeden Fall in Chemie. #: 5#
Speaker 1 Ja, danke und nimm mich mal mit in deinen Alltag. Du machst ja so viele Sachen, Du stehst morgens auf. Was ist das erste, was du machst? Wie sieht dein Kalender aus? Das nehme ich mal mit in deinen Tag, weil du studierst ja nicht nur Chemie, sondern du machst ja auch noch so viele andere Sachen. #: 9#
Speaker 2 Also es kommt tatsächlich immer drauf an, es ist sehr, sehr. #: 2#
Speaker 1 Auf den Wochentag. #: 0#
Speaker 2 Auf den Wochentag Tag und was gerade. Ob wir im Semester sind oder nicht. Also im Semester, als ich zum Beispiel meine Bachelorarbeit geschrieben habe, dann war ich wirklich fast nur im Labor. Also 800 im Labor bis 1730. Und ich bin. Ich bin kommunalpolitisch auch engagiert und wenn dann irgendwelche Sitzungen sind, dann nehme ich mir frei vom Labor und gehe dann früher zum Beispiel oder wenn irgendwas anders ist, Meeting oder wie auch immer, dann mache ich das zwischendurch oder nehme mir frei und ähm, aber das erste, was ich morgens mache und das mache ich jetzt viel, viel seltener. Muss ich wieder öfter machen, ist tatsächlich meditieren, weil das für mich, sage ich mal, eine Sache ist, um gut in den Tag zu starten und sich auch immer wieder daran zu erinnern, warum man bestimmte Sachen macht. Weil man das in dem Alter, also weil so viel sage ich mal passiert, manchmal auch vergisst, warum man das macht. Und das ist wichtig, sich da immer dran zu erinnern. #: 2#
Speaker 1 Wann hast du angefangen zu meditieren? #: 9#
Speaker 2 Ähm, ich glaube in der Abizeit. Tatsächlich? Also das ist manchmal. Manchmal mal mehr, mal weniger. #: 2#
Speaker 1 Aber weißt du noch, womit du angefangen hast? Also, was waren so deine ersten Meditation, die du gemacht hast? #: 0#
Speaker 2 Also tatsächlich ganz easy, Tief ein und ausatmen und ähm, auch immer wieder sich daran zu erinnern, woher ich komme und ähm, was, was auch mein Purpose in Life ist. Also das ist. #: 3#
Speaker 1 Was ist denn. #: 8#
Speaker 2 Das setze ich manchmal immer. Also für viele hört sich das sehr, sehr naiv an, aber. #: 1#
Speaker 1 Hier gibt es keine. Umso naiver, umso besser ist mein Lebensmotto. #: 6#
Speaker 2 Also ich möchte schon die Welt verändern. #: 8#
Speaker 1 Machst du ja schon. #: 4#
Speaker 2 Wir haben noch Jahre, also. Aber ich glaube, das geht. Das geht noch mehr. Also ich. Ich möchte schon die Welt verändern und, ähm, auf vielerlei Hinsichten und, ähm. Man muss halt schauen, in welche Richtung das dann genau passieren kann. Ob man das durch fachlich, durch Chemie, politisch oder wie auch immer aktivistisch dann macht, wird sich dann noch zeigen. Aber ähm, ja und ich sage aber trotzdem, es sind die kleinen Dinge so wenn ich. Wenn ich die Welt für ein Kind verändern kann, dann habe ich schon die Welt verändert. Und das ist so mein Motto. Tatsächlich. #: 7#
Speaker 1 Wenn du dir vorstellst, du sitzt in 60 Jahren auf deiner Veranda im Schaukelstuhl, ähm, und du hättest richtig was bewegt. Du hast richtig was bewegt. Was? Was ist anders in der Welt? Auf was würdest du zurückblicken? #: 4#
Speaker 2 Also, das ist. Eine Welt, in der die Schönheit in den Differenzen gesehen wird. Ist tatsächlich so etwas, was ich mir seit zwei Jahren auf die Fahne geschrieben wird, weil wir gerade einfach in sehr, sehr schwierigen Zeiten leben, Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, Sexualität, Orientierung, ihrer Herkunft, ihrer Religion ausgegrenzt, diskriminiert werden. Und das wäre schon wichtig, wenn wir das in der Welt irgendwie hinkriegen würden und gleichzeitig die Welt zu einer besseren Welt für Menschen zu machen. Und da ich gerade auch aus Ghana komme, auch mit dieser Müllhalde, werde mir das schon sehr, sehr wichtig fände, wenn sich dahingehend auch was verbessert. Und Ja Kinder, die in diesen Ressourcen aufwachsen oder in diesen, in diesen Strukturen aufwachsen, nicht in diesen Strukturen gefangen sind, sondern ähm, ja, aus diesen Strukturen rauskommen können und ihr Leben ein besseres Leben führen können. Also das wäre schon, wäre mir schon sehr, sehr wichtig. Und ich glaube, dass ich aber nicht immer nur auf Ghana oder Deutschland gucke, sondern das weltweit irgendwie hinkriegen will, dass das gerade Kinder eine bessere Zukunft vor sich haben. Zumindest die Chance auf eine bessere Perspektive. #: 1#
Speaker 1 Wenn du sagst, die Schönheit in den Differenzen zu sehen Ich finde das so schön resoniert sehr mit mir. Ähm, die Herausforderung, die, die ich oft in diesem Kontext sehe, ist, dass ich glaube also deine Perspektive darauf interessiert mich sehr. Ähm, was ich beobachte ist, dass in dem Bewusstsein, wo wir gerade sind mit den Menschen. Das Ja das erste, worauf wir auf ein Anderssein reagieren, ist ja erstmal mit Angst oder mit Abwehr oder die Abwehr ist ja das Resultat der Angst. Deswegen meine These ist so ein bisschen das nimmt man versucht ja so oft politisch was zu verändern oder wirtschaftlich was zu verändern. Aber ich glaube, es hat ja ganz viel mit dem Bewusstsein zu tun, wie du über dich selber denkst, wie sehr du in Kontakt mit dir selber bist, wie sehr du selber in Frieden auch mit dir bist, wie sehr du dich selber wertschätzt, um auch jemand anderen wertschätzen zu können. Was sind da deine Gedanken? Wie kann man es schaffen, global oder vielleicht auch erstmal kommunal anzufangen, Menschen darin zu unterstützen, ein anderes Bewusstsein vielleicht auch erst mal für sich selber zu haben, um überhaupt Schönheit in der Andersartigkeit erkennen zu können und eben keine Angst mehr davor zu haben. Weißt du, was ich meine? #: 6#
Speaker 2 Das ist eine sehr schwierige Frage. #: 1#
Speaker 1 Ja. #: 4#
Speaker 2 Das ist, glaube ich, eine sehr, sehr schwierige Frage. Ich glaube aber, dass man. Dass das System leider so ist. Also wir werden im System erzogen, in Strukturen erzogen, die Menschen beibringen, erstmal auf sehr, sehr individualistisch zu sein, erstmal auf sich. Also man sagt ja, wenn jeder auf sich schaut, dann, dann wird schon die Welt irgendwie gut. Aber ich glaube schon, dass wir, dass man, dass man eine gewisse Art von auch Empathie braucht, um auch für sich selbst, um auch selber in sich hinein schauen zu können. Also die die Fähigkeit, Menschen andere Perspektiven zu verstehen, macht auch mit einer eigenen, mit der eigenen Person was? Und ich glaube, dass tatsächlich Menschen, die sich selbst kennen, wissen, was sie im Leben wollen und ein Mindset haben, was sehr, sehr stark ist, eher offen ist und bereit sind, anderen Menschen zuzuhören. Ja, und andere Perspektiven, andere Meinungen auch zuzulassen. Und ich glaube, dass man da tatsächlich systematisch was ändern muss. Und ich glaube, dass man auch gerade in der Schule, auch in der Kita schon machen kann, das machen kann und Kindern beibringen kann, wie sie sich ja selber, ja wie sie sich selber wahrnehmen, so dass das fehlt, glaube ich in der Struktur einfach. #: 4#
Speaker 1 Ja, wer das eins der Dinge, wo du sagen würdest, wo du auch in der Arbeit, die du machst, wo du mit ansetzen möchtest, also dass du wirklich sagst, wie kann man in den Systemen, in den Strukturen Möglichkeiten integrieren, um gerade bei Kindern in der Schule schon diese ersten Samen zu pflanzen, ja eigentlich sich selber anders zu sehen und dadurch eben auch alles was im Außen ist, anders wahrnehmen zu können. #: 6#
Speaker 2 Auf jeden Fall. Also ich, ich gebe ja auch Workshops zu Antirassismus und ich mache das unglaublich gerne mit Kindern, weil ich glaube, dass man da die beste Möglichkeit hat, bestimmte Sachen zu verändern. Weil Kinder eigentlich von sich aus nicht Menschen nicht kategorisieren aufgrund ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts usw. #: 3#
Speaker 1 Im Gegenteil, sie sind ja einfach neugierig. Ja, also. #: 9#
Speaker 2 Das ist dann, das ist dann tatsächlich das ist dann das lernt man so, das lernt man von der Gesellschaft oder aus der Schule, wie auch immer. Und ähm, ja, wenn man da, glaube ich ansetzt, gerade bei Kindern ist das, glaube ich, eine Chance, die Welt zu einer besseren Welt zu machen. #: 4#
Speaker 1 In den Workshops, die du gibst, was sind Dinge, die du da hörst, die dir erzählt werden. Die die Kinder erleben in ihrem Alltag. #: 0#
Speaker 2 Also es kommt tatsächlich darauf an, mit wem. Also ob das jetzt Grundschulkinder sind oder schon etwas älter. Und ich gebe Workshops ja nicht nur, sage ich mal, für schwarze Kinder, sondern auch mit allen anderen. Kindern wie, wie, wie die Schule da halt. Wie vielfältig die Schule dann eben ist. Aber es überrascht mich tatsächlich und ich kann mich mega gut daran erinnern, dass ich an meiner alten Grundschule einen Workshop gegeben habe zu zum Thema Afrika generell was was Afrika so ist und ich habe mich aber dann auch ganz klar auf ein bisschen auf Ghana, also fokussiert, weil ich halt Ghana jetzt besser kenne und nicht für die für das ganze Kontinent sprechen kann. Und ich habe die Frage gestellt. Was also? Was denkt ihr, wenn ihr das Wort Afrika hört? Und das fand ich sehr, sehr spannend gesellschaftlich. Und ich glaube, wenn jetzt, wenn man das jetzt so hört, dann hat man bestimmte Sachen im Kopf. Aber die Kinder haben gesagt und die haben einen Workshop dadurch wirklich kaputt gemacht, weil ich das nicht erwartet hätte. Unterschiedliche Menschen unterschiedlicher Kulturen, Musik. Die Menschen sind dort viel, viel besser gelaunt als hier, meinten Kinder. Und ich war so überrascht. Ich war wirklich überrascht in dem Moment. Und das hat mir noch mal gezeigt, dass Kinder bestimmte Sachen einfach auch erst später lernen. So, und dass ihnen das beigebracht hat. Und ich habe dann gefragt Ja, was? Was ist denn mit mit Armut so? Oh ja auch. Aber das ist nicht das erste, was denen eingefallen ist. Und das fand ich. Das fand ich wirklich sehr, sehr inspirierend. Und das hat mir gezeigt, dass man. Ja, dass Kinder das halt nicht sehen und vielleicht auch nicht so diese Kategorien haben. Und er hat das Positive im Menschen auch sehen. Und gleichzeitig ist es natürlich so, auch je älter man wird und dass das auch gerade auch rassifizierte Kinder, schwarze Kinder, People of Color auch in der Schule natürlich Erfahrungen machen und sie oder auch manche auch schon im Kindergarten dann Kind sagt okay, ich will nicht mit dir spielen, weil deine weil du ja braun bist oder so, also das hören Kinder auch schon im Kindergarten und das ist nicht eine Sache, die die sage ich mal. Oft kommt das nicht von den Kindern, sondern sie lernen das so von zu Hause oder wo auch immer. Und das ist, finde ich, sehr, sehr schade, dass Kinder sich auch damit auseinandersetzen müssen und auch schon im Kindergartenalter in bestimmten Strukturen ausgeschlossen werden. Und ich glaube, dass wir da auch was machen müssen, halt eben auch im Kindergarten die Vielfalt in den Differenzen gesehen werden muss. Ja. #: 0#
Speaker 1 Du bist auch in der Kommunalpolitik tätig. Kannst du dich noch an den Moment erinnern, wo du für dich gedacht hast So, ich gehe jetzt in die Politik. Ist ja auch ein Riesenschritt. Und es ist ja jetzt auch nicht normal in Anführungsstrichen in deinem Alter. Also ich kenne wenige die, die sich bewusst dafür entscheiden, in die Politik zu gehen, sondern es ist ja oft eher so ein bisschen, dass man davon Abstand nimmt oder denkt, man kann ja eh nichts bewirken. #: 1#
Speaker 2 Ja, das ist tatsächlich das, was ich auch sehr, sehr oft höre. Man kann eh nichts bewirken. Bei mir war das auch da nicht. Das war keine bewusste Entscheidung am Anfang. Ich wurde gefragt also ich habe Fußball gespielt bei mir. In der Stadt. Ich habe Kinder trainiert, ich war Jahrgangssprecher bei mir auf der Schule. Und dadurch, dass ich dann so engagiert war, auch in der Stadt, kannte man mich. Und dann wurde ich einfach gefragt, ob ich mir das irgendwie vorstellen kann. Und ich habe am Anfang so ich weiß nicht mal, was ein Stadtrat so macht, Wirklich? Also ich wusste es nicht. Ich dachte mir, ich werde dann gewählt und dann sitzen wir in Räumlichkeiten wie im Bundestag. Wir treffen uns in Mensen und in der Schulaula. So, das war so different, das war so different. Ich dachte, das ist so ein bisschen nee, das war wirklich anders, als ich mir das vorgestellt habe. Aber trotzdem habe ich gesagt Okay, ähm, das ist vielleicht eine Möglichkeit, Strukturen zu verstehen, zu verstehen. Und das habe ich auch erst in dem Kontext gelernt, was Demokratie eigentlich ist, wie es ist, unterschiedliche Perspektiven da reinzubringen. Ich bin die jüngste Person dort, ich bin die erste schwarze Person dort im Rat und das war so, ja, das war, sag ich mal, ich habe sehr viel gelernt in dem Kontext zu sehen, wie Menschen auch über bestimmte Sachen nachdenken, wo ich das nicht so sehr, weil ich halt eine andere Lebensrealität habe und sie mir aber gleichzeitig Rückspiegel Okay, das haben wir auch so noch nie gesehen, dass man gegenseitig so viel voneinander unterscheiden kann. Ähm. Also, also wenn wir gerade über Lebensrealitäten sprechen, dann können sich sehr, sehr viele nicht vorstellen, wie man wie es ist, bestimmte Erfahrungen beispielsweise in der Schule zu machen, dass man ausgegrenzt wird usw und so fort. Sehr, sehr viele sehen das nicht, beschäftigen sich nicht damit, weil sie halt eben nicht betroffen sind, oder? Also die ganz einfache Frage, die man sehr, sehr oft dann stellt. Woher kommst du? Wenn ich sage Bersenbrück? Dann frage ich mich Nein, woher kommst du wirklich? Das ist ja eine Frage, die eigentlich. Die Frage darf man eigentlich stellen Woher kommst du? Das ist eigentlich gar kein Problem. Aber oftmals schwingt immer so mit. So? Ja, woher kommst du? Du gehörst eigentlich gar nicht hierhin. Und wenn man dann noch mal fragt Nein, ich meine, woher kommst du wirklich? Oder Welcome deine Eltern? Dann ist das ja ist das so unterschwellig so? Du siehst gar nicht so aus, als würdest du hier hingehören. Und das ist manchmal eine Problematik. Bei mir kann man das vielleicht machen. Mein Bruder, meine Schwester wurde aber hier geboren. Wir sehen uns ähnlich äußerlich. So, wie kann man das denn jetzt genau differenzieren? Und das ist immer ein Problem. Und viele sehen das aber vielleicht gar nicht und fragen vielleicht auch einfach aus Neugierde So, und das ist dann eine Sache, wo man einfach darüber spricht. Das ist ja nicht die erste Person, wo mich das vielleicht nervt oder wie auch immer. Das sind immer wieder so jedes Mal, wenn ich gesehen werde, stellt man mir diese Frage und viele verstehen dann nicht, was es dann mit einem macht. Wenn man sehr, sehr oft diese oder immer und immer wieder diese Frage gestellt bekommt, nur weil man so aussieht, wie man wie man eben aussieht. #: 5#
Speaker 1 So ein bisschen, als würde die Identität immer wieder so hinterfragt werden. Eben komplett. #: 8#
Speaker 2 Ja, das ist also sehr, sehr viele, gerade auch in der migrantisierten community migrantischen Community haben eine Identitätskrise. So und also es gibt einen Song von von Luna Simao, eine Mixed Person, eine Frau. Sie Sie sagt Ich habe einen deutschen Akzent, wenn ich die Sprache meiner Vorfahren spreche. Und hier fragt man mich, wo ich herkomme. und das ist das beschreibt echt ein Gefühl, was sehr sehr viele so fühlen. Also hier bin ich der Ausländer, dort bin ich der Deutsche. Wo? Wo gehöre ich denn jetzt? Das ist echt ein Thema, womit sich sehr, sehr viele beschäftigen und das führt zu einer. Ja, einer krassen ja Identitätsfindung. Also das ist sehr, sehr schwierig und sehr, sehr viele beschäftigen sich damit. Und für mich ist es auch Ziel und deswegen bin ich auch in die Politik gegangen, um Menschen, die Lebensrealität auch von anderen Menschen zu zeigen und sichtbarer zu machen. Und deswegen mache ich Social Media, deswegen gehe ich in die Politik, um ja, das einfach irgendwo auch ein Sprachrohr zu sein. #: 0#
Speaker 1 Ja, danke fürs Teilen. Bei dir auf Social Media. Wie nimmst du das selber war, mit dem Thema auf Social Media präsent zu sein. Wirst du da viel angefeindet oder ist es oder wie? Ja, Wie ist da deine Realität? #: 1#
Speaker 2 Ähm, ja. Anfeindungen sind da. Also Hasskommentare sind da. Allein schon, weil ich so aussehe, wie ich aussehe. Leider ist das ist das so, dass egal was ich sage, es wird immer im Kontext von sehr, sehr vielen im Kontext meiner Hautfarbe gesehen, dann so ähm, das ist dann halt sehr, sehr schwierig. Wenn ich dann irgendwie irgendwas Politisches sage, ja, dann geh doch dahin zurück, wo du herkommst und sowas. Ich habe auch mal eine Morddrohung erhalten von von jemanden. #: 7#
Speaker 1 Wie gehst du damit um? #: 8#
Speaker 2 Ich habe es angezeigt. Sehr gut. Aber die Adresse konnte nicht finde ich, gemacht werden, weil man sich auch so. Ja okay, aber. Also ich habe es. Ich habe es angezeigt, aber ist nichts dabei rausgekommen? #: 9#
Speaker 1 Und wie geht das? Wie gehst du innerlich damit für dich um? #: 2#
Speaker 2 Also ich. Ich weiß, dass die Person im Moment nicht in Deutschland ist. Das beruhigt einen auf jeden Fall. Ich habe meine Adresse dann sperren lassen. Also für mich ist es gerade wichtig, dass meine Geschwister und meine Eltern in Ruhe leben können und diese Anfeindungen halt nicht ausgesetzt sind. Bei mir ist es so, dass ich, also ich, ich lasse mich davon nicht einschüchtern und ich werde das auf jeden Fall weiter machen. Weil was man halt nicht vergessen darf, ist sehr, sehr viele Menschen, die das sehen, kommentieren vielleicht gar nicht, dass sie es gut finden, was ich mache oder sowas, aber das wird mir immer rückgespiegelt, in welchen Räumen, wo auch immer ich bin. Ich war letztens in Stuttgart, da sind mir zwei Menschen einfach hinterhergelaufen und meinten Ey, du bist doch der, der Social Media macht. Danke, Danke, dass du das machst, dass du für uns sprichst. Das waren zwei junge schwarze Männer, die mir dann auch gesagt haben Wir lernen mit deinen Videos Deutsch. So, und das ist dann natürlich was die kommentieren. Vielleicht nicht unbedingt unter meinen Videos, aber die, die sehen das und das ist bewusst. Also das ist den die das gesehen und das macht ja gibt einen schon sehr sehr viel Kraft dann auch weiter zu machen, weil es gerade auch in der Community nicht so viele gibt, die gerade auch so lautstark sind in den sozialen Medien und sich auch politisch engagieren. #: 2#
Speaker 1 Ist ja auch verständlich. Also weil du schon sehr, sehr sehr innerlich natürlich ja was ist da das richtige Wort resilient sein musst? Wahrscheinlich um überhaupt damit umgehen zu kommen. #: 5#
Speaker 2 Auf jeden Fall. Also ich habe da ich weiß nicht, ob das gut ist oder nicht. Ich habe da eine gewisse Distanz dazu entwickelt. Ähm und viele Sachen. Gerade wenn es. Also wenn es Menschen sind, die ich nicht kenne, dann macht das nicht so viel. Dann macht das nichts mit mir. #: 4#
Speaker 1 Also schlimmer wäre für dich, Feedback zu bekommen von jemandem, den du kennst und der dir nahesteht. #: 3#
Speaker 2 Also wenn. Also was heißt Feedback. #: 4#
Speaker 1 Wäre das falsche Wort, ist das total in dem Kontext? Mit Feedback meine ich wirklich einen kritischen, negativen Hasskommentar. #: 9#
Speaker 2 Ja, das wäre Also wenn das jemand wäre, der mir nahestehen würde, dann wäre das schon was anderes. Auf jeden Fall. Also muss man halt gucken, wie man damit umgeht, ne? Aber wenn es Menschen sind, die ich nicht kenne und die sich hinter irgendwelchen Fakeprofilen verstecken, dann. #: 9#
Speaker 1 Ja, super stark. Also ich glaube, das ist ja eh in der Social Media Zeit, in der wir gerade leben, eines der größten Probleme, dass so viele Menschen, ohne sich zeigen zu müssen, ihr ihren Hass irgendwo abladen können. Was ist dein Wunsch in der Politik, wo du jetzt sozusagen gerade losgehst? Was willst du da bewegen in den nächsten Jahren? #: 0#
Speaker 2 Also ich, ich sage tatsächlich immer also ich, ich mache, ich bin jetzt kommunalpolitisch engagiert, ich muss nicht, ähm komme was wolle irgendwie höher. #: 1#
Speaker 1 Das nächste nicht der nächste deutsche Kanzler. #: 5#
Speaker 2 Ich glaube, Deutschland ist noch nicht ready für jemanden wie mich. Meinst du nicht? Nein. Deutschland ist nicht ready. #: 6#
Speaker 1 Ich würde dich wählen. #: 7#
Speaker 2 Deutschland ist. Also, Deutschland ist nicht. #: 2#
Speaker 1 Noch nicht. #: 7#
Speaker 2 Ja, Noch nicht. Wir arbeiten. Ich habe. Ich habe auch sehr, sehr viele. Ja. #: 8#
Speaker 1 Du könntest mir ein deutscher Kanzler. Bist du irgendein deutscher Kanzler bist. #: 1#
Speaker 2 Dann erinnere ich mich an unser Gespräch. Schickst du mir bitte. #: 2#
Speaker 1 Einen Strauß Blumen und sagst Laura. #: 0#
Speaker 2 Du hast es damals prognostiziert in dem Podcast. #: 7#
Speaker 1 Ja, also. #: 3#
Speaker 2 Das ist. #: 6#
Speaker 1 Eine gute Naivität ist. #: 6#
Speaker 2 Wichtig. Das stimmt. #: 0#
Speaker 1 Das stimmt. #: 7#
Speaker 2 Aber wie geil wäre das? Jetzt mal ganz ehrlich. #: 2#
Speaker 1 Das ist schon krass. Das ist schon. Also das wäre schon ein Statement. #: 8#
Speaker 2 Auf jeden. #: 3#
Speaker 1 Fall. Und gleichzeitig. Ist es, glaube ich, echt schwierig. Also gerade in Deutschland. Obwohl okay, wenn man so nach Amerika schaut und so ist auch. Es hat halt auch mal geklappt. Es kann sein, dass es klappt, aber ich weiß nicht, ob wir ob wir das noch. #: 7#
Speaker 2 Boah. #: 6#
Speaker 1 Das ist sehr, sehr viel Verantwortung. Ich bin jemand, der gerne Verantwortung auch übernimmt. Und auch ich glaube, dass ich in der Lage bin, unterschiedliche Perspektiven mit reinzubringen, weil ich mich in unterschiedlichen Menschen und Lebensrealitäten hineinversetzen kann. Aber ich bin noch jung. #: 3#
Speaker 2 Du hast ja noch viel Zeit. Keine Ahnung. 20 Jahren, 25 Jahren. Ich freu mich drauf. #: 3#
Speaker 1 Muss man halt schauen. Aber. Das ist mein Motto. By the way Dream. Big to fail. Willst du aber. Schauen wir mal! #: 2#
Speaker 2 Ja. Aber ich glaube manchmal. Ich glaube, es hat manchmal so eine Kraft, Dinge mal auszusprechen und es einfach mal. Das ist einfach mal raus zu geben und kann jetzt die nächsten 20 Jahre wirken. #: 2#
Speaker 1 Also ich. #: 6#
Speaker 2 Glaube. #: 8#
Speaker 1 Ich glaube ich, ähm. Ich entwickle mich weiter und wenn, Wenn die Chancen kommen, dann. Also ich bin jetzt ich. Ich. Ich fühle es jetzt nicht ausschließen, dass das. Das ist halt die Sache, aber das sind es gibt es kann sich in 20 Jahren so viel verändern, das ist halt dass das Ding also ja, muss man dann schauen. #: 1#
Speaker 2 Was ist ein Thema, was dich im Moment besonders stark beschäftigt, wo du sagst, das ist für dich gerade was, wo du viel Zeit rein investierst, wo du viel Energie rein investierst, wo du sagst das ist mir gerade besonders wichtig in meinem Leben. #: 3#
Speaker 1 Das ist der Fall von Lorenz in Oldenburg, der ja durch mehrere Schüsse von von hinten von der Polizei erschossen wurde. 21 Jahre alt, auch ein Mixed, also eine schwarze schwarzer Mann. Und ja, der wurde, der wurde erschossen. Und ich habe vor circa einem Jahr mit seinem besten Kumpel gesprochen gehabt. Wir haben uns da erst kennengelernt und haben direkt über Erfahrungen mit der Polizei gesprochen und ich kann mich sehr, sehr gut daran erinnern. Wir standen in Oldenburg vor der Universität, vor der Bibliothek der Universität und haben darüber gesprochen. Man hatte mir erzählt, dass er bestimmte Erfahrungen mit der Polizei macht, dass er oft angehalten wird unterwegs zur Schule, dass er durchsucht wird, dass er nach Drogen gefragt wird usw und ich meinte zu ihm dann okay, wenn irgendwas passieren sollte, dann ruf mich an und wir schauen, was wir da machen können, weil ich da auch schon eine gewisse Reichweite hatte und mich sowieso schon stark gemacht habe in diesen Richtung. Und genau dann. Wir haben unsere Nummer nicht mal ausgetauscht. Dann hatte mich an dem Tag, wo es passiert ist angeschrieben über Instagram. Ich habe es dann gesehen und dachte so crazy. Und dann hat er mich direkt über Instagram angerufen und meinte mein Bruder wurde erschossen und ich so ich war wirklich. Ich wusste gar nicht, was ich sagen soll. Ich meinte natürlich zu ihm, dass er mich anrufen soll. Aber so weit sollte es dann auch nicht kommen. Und das war schon sehr, sehr krass. Wir waren dann relativ schnell mit anderen Leuten, die aktiv sind in Oldenburg bei den Angehörigen von Van Lorenz und haben mit denen gesprochen. Haben versucht, sie in dieser schwierigen Zeit einfach an ihrer Seite zu sein. Und ich habe dann auch mit Absprache mit den Angehörigen mit dem besten Kumpel ein Video dazu gemacht, weil die ersten Berichterstattungen dazu einfach Quatsch waren. Also es wurde so viel erzählt, er hätte die Polizei mit dem Messer bedroht oder was auch immer. Also das waren so viele Sachen die einfach falsch waren und der beste Kumpel wurde auch von sehr sehr vielen Menschen angerufen, die selber dort waren. Er war zu diesem Zeitpunkt selber nicht in Deutschland und ich habe ihm gesagt okay, dann gib mir die Nummern von den Leuten weiter. Ich spreche mit denen, die, die das gesehen haben. Dann haben wir. Habe ich mit zehn Leuten ungefähr gesprochen und die haben mir komplett andere Sachen erzählt, als das in der Zeitung usw stand. Und das war dann für mich klar, okay, wir müssen ein Video dazu machen und das ist dann auch relativ schnell viral gegangen. Wir haben relativ schnell auch einen Spendenlink dann gemacht für die Familie, für die alleinerziehende Mutter und haben uns um Anwältinnen gekümmert, um einen Trauerraum gerade für seine Freunde in Oldenburg. Und man hat schon gemerkt, dass es das ist nicht nur eine Familie getroffen hat, sondern eine ganze. Auch nicht nur eine Community, sondern wirklich eine ganze Stadt. Also man hat schon gemerkt, dass es was mit Oldenburg gemacht hat. Wir haben da relativ schnell eine Demonstration gemacht. Es kamen 15.000 Menschen aus ganz Deutschland. Ich habe Leute aus Köln gesehen, aus Hamburg, aus Berlin. Also es war wirklich sehr, sehr schön zu sehen, dass sehr, sehr viele Menschen einfach da ja solidarisch an der Seite der Familie einfach standen. Und gleichzeitig haben aber auch einige Menschen auf dieser Demonstration gefehlt. Gerade politische Verantwortungsträger, die vergessen haben, ihr Mitgefühl der Familie auszusprechen und stattdessen dann, als die Demonstration ausgerufen wurde, zu sagen, dass es nicht gewaltvoll ausarten soll. Und das finde ich halt sehr, sehr schwierig. Wenn das erste, woran man denkt, wenn eine Demonstration von jungen Männern organisiert wird, zu sagen nicht nicht Gewalt, keine Gewalt anwenden statt ja, also sein sein Mitgefühl auszusprechen, dann ist da eine Empathielücke. Und das ist finde ich sehr sehr finde ich sehr sehr schade. Einfach weil da einfach ein Mensch gestorben ist, der so viel noch vor sich hatte und jetzt ist er ist ja nicht da. Und ja, und in diesem Kontext haben wir auch natürlich in der Gesellschaft, in der wir leben, ist es nicht egal, wie man aussieht, welche Hautfarbe man hat. Und wenn man dann über strukturellen Rassismus spricht, auch innerhalb der Polizei, wird das sehr, sehr schnell als eine Vorverurteilung gesehen. Ich sage persönlich ich hoffe nicht, dass der Polizist ihn gesehen hat und gesagt okay, er ist schwarz, ich ziehe meine Waffe raus. Das hoffe ich nicht. Gleichzeitig ist es so, dass es nicht egal ist. So man hat ein Bild von einer Person. Schwarze Menschen, People of Colour werden in der Gesellschaft, in der wir leben, als bedrohlicher angesehen. Gerade schwarze Männer, Schwarze, junge Männer. Und darüber muss man sprechen. Wir sehen eine Kontinuität. Es sind nicht nur bei Lorenz, wir haben. Oury Jalloh, Mohamed Laminar, Ahmed. Wir haben alle so viele unterschiedliche Namen und es sind oft fast nur People of Colour. Und es kann nicht sein, dass wir immer wieder von Einzelfällen sprechen. Es ist eine Struktur und darüber muss man sprechen. Und ich glaube auch nicht, dass es im Sinne der Polizei ist, darüber nicht zu sprechen, weil Vertrauen geht einfach verloren. Und es ist nicht im Sinne der Polizei, dass da Vertrauen verloren geht. Und das ist einfach sehr, sehr schade, wenn wenn die Lebensrealitäten von von gerade schwarzen Männern und People of Colour nicht ernst genommen und wahrgenommen wird. Und ja, das wollen wir verändern. Und wir wollen aber vor allem der Familie beistehen und sie dabei unterstützen. Und gleichzeitig wollen wir nicht, dass solche Fälle einfach wieder passieren. Und das fand ich auch sehr, sehr interessant. Bin ich mit sehr, sehr vielen, gerade jungen Menschen in Oldenburg spreche, dann waren viele sehr, sehr verwundert, dass es gerade in Oldenburg passiert, dass so was passiert. Klar, also, dass das gerade schwarze Männer, mit denen ich gesprochen habe, sagen alle Boah, das hätt auch ich sein können. Naja, und das ist schon sehr, sehr krass, wenn man dieses Gefühl hat Boah, das hätte auch ich sein können. Ich habe mit Leuten gesprochen, die in paar Minuten davor mit ihm gesprochen haben und er gesagt hat Ja, ich ich gehe gleich nach Hause. So na und? Das macht schon was mit einem so wenn das wenn das auch gerade in der eigenen Stadt passiert usw. Und ja, für uns ist es ganz klar und für mich. Ich hoffe einfach, dass es lückenlos aufgeklärt wird, dass es gerecht aufgeklärt wird. Und wir müssen aber um Strukturen, also über Strukturen sprechen, die verändert werden müssen, weil es nicht sein kann, dass das solche Fälle einfach immer und immer wieder passieren. #: 6#
Speaker 2 Wie kann man da zum jetzigen Zeitpunkt unterstützen? #: 1#
Speaker 1 Also zum jetzigen Zeitpunkt ist es so, dass wir natürlich den Fall die Ermittlungen noch kritisch begleiten. Das ist sehr, sehr wichtig, weil wir gesehen haben, dass auch viele Sachen einfach. Ja. Also die Polizei meinte am Anfang, es gäbe keine Zeugen und wir haben aber schon mit Zeugen Zeuginnen gesprochen gehabt und sie dann weitergeleitet an die Polizei und sowas finde ich halt sehr, sehr schade. Deswegen ist es wichtig, dass es beispielsweise die Initiative Gerechtigkeit für Lorenz gibt, die da kritisch immer drauf schaut und die Ermittlungen mit begleitet. Wir haben für die Mutter ein Spendenkonto GoFundme eingerichtet, weil sie also erstens die Prozesskosten, wenn es zum Prozess kommt, übernehmen muss und sie kann im Moment auch nicht arbeiten. Also das ist sehr, sehr schwierig und ich glaube, langfristig muss man auch gucken, dass die irgendwie professionelle Hilfe kriegt, weil das natürlich eine sehr, sehr schwierige Situation einfach ist. Und für die Familie ist das auch sehr klar, gerade für die Freunde. Auch dass die langfristig auf dieses Thema Polizeigewalt Racial Profiling aufmerksam machen wollen. Und mit der Initiative das ja entsprechend Bildungsarbeit auch machen wollen. Und ja, das wollen wir halt mit diesem mit den Spenden versuchen aufzubauen. Genau. #: 9#
Speaker 2 Danke fürs Teilen. Wir packen den Link auf jeden Fall auch in die Shownotes für alle, die da unterstützen möchten. Bei dem Thema Racial Profiling. Aus deiner Perspektive Wenn es Momente gibt, wo in einem Zug so diese typischen Momente. Was kann man als weißer Weiße in dem Moment machen? Also was ist, was geht man direkt mit rein und macht man ein Video, also was? Wie geht man am besten damit um? #: 4#
Speaker 1 Also es kommt immer auf die Situation an, das weiß ich tatsächlich immer sehr sehr. Also kritisch sehe und auch immer beobachte ist, dass Menschen das einfach sehen und wegschauen. Das finde ich sehr, sehr kritisch. Also wenn man, wenn man sieht, dass da irgendwas nicht richtig laufen kann oder nicht richtig läuft, dann sollte man versuchen, solidarisch da irgendwie was zu sagen oder zu fragen oder einzugreifen oder wie auch immer. Und ich kann mir gut vorstellen, dass alle dann irgendwie ein bisschen zurückschrecken und sagen ich weiß nicht, was da was da passiert, aber es ist, glaube ich, wichtig, dass irgendjemand anfängt, irgendwas zu sagen, weil das ist, Das ist eine Sache, die man sehr, sehr beobachtet, gerade People of Color und schwarze Menschen. Wenn die Rassismuserfahrungen machen in der Öffentlichkeit, dass alle still sind, dass keiner solidarisch ist. Und das ist sehr, sehr schmerzhaft in allen Kontexten. Und oft kommen dann Menschen im Nachgang, nachdem das passiert ist und sagen dann so Boah, das was gerade aber passiert ist, war nicht in Ordnung oder so, ja, warum hast du in dem Moment nichts gesagt? Das ist ein bisschen sehr, sehr schwierig. Aber ich kann das verstehen, so dass man vielleicht nicht ja sich irgendwie selber Probleme schaffen will oder nicht nicht in Gefahr geraten wird oder wie auch immer. Aber ich glaube schon, dass es. #: 0#
Speaker 2 In dem Moment zu. #: 3#
Speaker 1 Dem. #: 6#
Speaker 2 Moment Solidarität zu. #: 9#
Speaker 1 Zeigen. In dem Moment ist es sehr, sehr wichtig, Solidarität zu zeigen. Auf jeden Fall, ja. #: 2#
Speaker 2 Und am besten auch einfach direkt mit der Polizei zum Beispiel. Also direkt die Polizei anzusprechen und zu sagen Was, was ist gerade das Problem? #: 1#
Speaker 1 Kann man auf jeden Fall. Also wenn man. Wenn man merkt, dass da irgendwas nicht nicht nicht passt, dann sollte man versuchen das irgendwie anzusprechen. Und ja. Also Film kann man auch, das darf man tatsächlich. Also ähm, wir reden auch im Kontext von Lorenz ja auch über Bodycams. Ob die. Die waren bei Lorenz zum Beispiel nicht an in dem Moment Und das kann halt nicht sein, dass gerade wenn. Also oft wird beobachtet wenn es in dem nicht im Sinne der Polizei ist, sind die Bodycams ausgeschaltet und das kann halt das kann halt nicht nicht sein. Und damit kann man halt auch sage ich denke ich auch unterstützen, wenn man wenn man sieht, dass irgendwas nicht richtig läuft. Für viele gerade, die solche Erfahrungen machen und das haben wir auch für die Initiative auch gemacht. Auch gepostet auf Instagram. Ähm, wie man sich verhält, wenn die Polizei einen anhält, weil das. Ja, wenn man einfach wenn man sich einfach darauf muss man sich vorbereiten leider weil man nicht weiß, wohin das führt. So weit ist es schon gekommen, so dass man sich darauf vorbereiten muss, falls falls man mal von der Polizei angehalten wird, möglichst nett zu sein, um nicht irgendwie ähm, ja. Aufmerksamkeit auf sich zu lenken oder als als aggressiv dargestellt zu werden oder wie auch immer, weil das leider ja leider immer das ist was, was man so hört. Und deswegen muss man also diese die ganzen Beispiele oder die ganzen Sachen, wie man sich verhalten soll, haben wir auf Instagram, kann man auch sonst googeln. Ähm, aber das ist glaube ich wichtig, dass man sich da ein bisschen informiert und guckt, was für Rechte hat man auch und was muss man, was darf man, was kann man verweigern usw. Es ist glaube ich wichtig, sich da ein Bild zu machen. #: 7#
Speaker 2 Okay. #: 3#
Speaker 1 Ja. #: 8#
Speaker 2 Ist es eine Möglichkeit, wie man deine Arbeit auch unterstützen kann? So was zum Beispiel zu teilen? Was? Was gibt es noch für Möglichkeiten, wie man dich und und deine Arbeit unterstützen kann? #: 1#
Speaker 1 Also meine Arbeit kann man unterstützen, indem man meine Beiträge liked und teilt und. #: 6#
Speaker 2 Kommentiert. #: 4#
Speaker 1 Kommentiert, positive Kommentare. #: 2#
Speaker 2 Kommentiert. #: 1#
Speaker 1 Oder sonst auch ich. Ich finde Feedback auch mega wichtig. Also viele schreiben mir auch manchmal per Mail. Also ich habe zum Beispiel letztens ein Video gepostet. Ich habe gestern oder vorgestern erst wo deutsche Touris auf Zypern das Wort rumgebrüllt haben und meinten ja, sie hassen Menschen, die so aussehen wie ich. Ja an sich zu nehmen und und diese diese Verletzung, das Fort dieser diese Verletzung zu entziehen. Und das ist das, was schwarze Menschen versuchen. Dadurch, dass sie das. Dadurch, dass sie das selber innerhalb ihrer. #: 8#
Speaker 2 Ihrer Community eine andere Bedeutung. #: 2#
Speaker 1 Bekommt, dadurch eine andere Bedeutung, gerade innerhalb der Community. Und das ist eine Sache, die man ruhig nachfragen kann, weil das natürlich man hört das in den Liedern in. In unter schwarzen Menschen, die das benutzen und dann wird einem gesagt Nee, du darfst das nicht. Also kann ich natürlich verstehen, wenn man das hinterfragt und solche Sachen. Da bin ich gerne bereit, das zu erklären. Und auch Feedback kritisch finde ich komplett in Ordnung Und auch andere Meinungen zu haben ist vollkommen in Ordnung. Das halten wir aus. Müssen wir aushalten. Das macht uns, glaube ich, aus unserer Gesellschaft unsere Demokratie aus und das ist sehr wichtig. #: 0#
Speaker 2 Dann schreibst du dein erstes Buch. #: 5#
Speaker 1 Darüber haben wir gerade schon ein bisschen im Auto gesprochen. Ja, sollte, glaube ich. Sollte ich mal? Papa meint nach meinem Master. Das ist. Also ich finde es mega cool. Ich fand es auch cool, mit meinen Eltern zusammen ein Buch zu schreiben, weil man einerseits die Herausforderungen sieht, die sie gemacht haben. Gerade mein Vater hat Fluchterfahrungen. Als er Anfang der 90er nach Deutschland gekommen ist. Das war noch mal eine komplett andere Zeit. Und dadurch, dass ich dann auch später gekommen bin, sieht man, man sieht Verbesserungen. Das muss man, glaube ich, auch ganz klar sagen. Man sieht Verbesserungen. Gleichzeitig ist es so, dass wir noch weit weg von davon sind, dass Menschen ja nicht diskriminiert, nicht ratifiziert werden in dieser Gesellschaft. Und ich fände es mega cool, mal ein Buch zu schreiben. Da muss man gucken, Ich, ich. #: 7#
Speaker 2 Die ich. Ich kann es mir auch super gut vorstellen. Ich habe eine Frage, die ich im Podcast immer stelle. Es sind zwei. Ich fange jetzt mal mit der ersten Frage an. Der Podcast ist ja die Intention von dem Podcast war ursprünglich, dass in Deutschland wieder eine größere Offenheit zum Thema Spiritualität da ist und einfach diese Verbindung zu etwas Höherem, an das wir glauben, an das vielleicht alles eins ist am Ende, dass wir alle aus der gleichen Quelle, was auch immer es ist. Und was ich so spannend finde, ist, dass viele Menschen, die so wie du wahnsinnig viel bewegen in ihrem Leben, eigentlich immer etwas haben, woran sie glauben. Woran glaubst du? Und was bedeutet für dich Spiritualität? #: 5#
Speaker 1 Also ich bin. Ich bin selber muslimisch sozialisiert. Ich bin ein Moslem und ich glaube tatsächlich an an Gott, an was Größeres, weil weil ich nicht, weil ich es mir nicht vorstellen kann, dass Menschen so eine, also solche Kreaturen wie wir, die eigentlich so viel leisten können, aus dem Nichts so einfach da sind, dass das glaube ich nicht. Und ich glaube, das glaube mir auch in meinem, auf meinem Lebensweg sehr, sehr viel gegeben hat. Nicht einfach aufzugeben, sondern immer daran zu glauben, dass Wege einfach machbar sind. Und ich glaube, ich bin ein Beispiel dafür, dass Wege machbar sind. Und diese Wege möchte ich auch für andere Menschen ermöglichen. Und ich glaube an das Gute, an Menschen. Und ich glaube, dass jeder eine Purpose hat im Leben. Und diese, dieses sage ich mal unser Purpose ist eigentlich immer positiv und für die für die Menschheit insgesamt. Daran glaube ich auf jeden Fall. Und das hat mir also mein Glaube hat mir sehr, sehr viel Kraft gegeben, einfach in schwierigen Zeiten. Und deswegen rücke ich davon auch nicht weg. In guten Zeiten, weil es mir immer mal, also immer wieder sichtbar wird okay, wo, Woher komme ich? Wo stehe ich und wo will ich hin? Und dass dieser Weg auf jeden Fall machbar ist. Ja. #: 6#
Speaker 2 Danke fürs Teilen. Die letzte Frage. Stell dir vor, wir gehen noch mal auf die Veranda. In 60 Jahren. Du willst da in deiner. Keine Ahnung. Hollywoodschaukel oder in deinem Schaukelstuhl und guckst auf dein Leben zurück. 70 Jahre ist ja noch sehr jung. Guckst du auf dein Leben zurück und ich wäre da durch Zufall. Ich würde vorbeikommen und ich hätte ein weißes Blatt Papier und einen Stift. Und ich würde zu dir sagen, alles, was du jemals gemacht hast, ist gelöscht. Dein Buch gibt es nicht mehr, denn deine Kanzlerkandidatur Periode. Alles, was du da bewegt hast. Es wurde alles gelöscht. Aber du hast hier ein weißes Blatt Papier und einen Stift. Und du könntest darauf drei Dinge schreiben, von denen du dir wünschen würdest, dass die Menschen danach leben. Was würdest du aufschreiben? Oh. #: 5#
Speaker 1 Das ist. #: 2#
Speaker 2 Ja gut. #: 5#
Speaker 1 Ich glaube, dass ich das eine auf jeden Fall schon ein bisschen angeschnitten habe. Dadurch, dass ich gesagt habe eine Welt, in der die Schönheit in den Differenzen gesehen wird. Ich glaube, dass wir. Ich glaube, dass wir Menschen eins sind. Ich verstehe es nicht, warum Menschen aus welchen Gründen auch immer. Weil es. Weil es um Geld, um Ressourcen, um Territorien oder wie auch immer kämpfen und und sich bekriegen. Das verstehe ich nicht und ich hoffe das. Das ist einfach. Eine Welt ist, wo wir alle in Frieden und Freiheit leben können. Das ist natürlich. Also damit kann man eigentlich fast alle drei Sachen, sage ich mal beschreiben, aber das ist tatsächlich eine Sache, die mir, glaube ich, sehr, sehr wichtig ist. Und ich glaube, leider ist es so, dass ich nicht glaube, dass wir da ran, also dass wir irgendwann mal so nah dran sein werden. Aber es lohnt sich, dahin zu sich, sich in diese Richtung zu bewegen. Das ist, glaube ich, eine Sache. Ähm. Ja. Die zweite Sache ist, glaube ich. Also, du hast gefragt, was ich. Was ich erreicht habe, oder? Oder was? Ich möchte, dass wenn. #: 8#
Speaker 2 Wenn du nicht mehr da bist und jemand diesen Zettel von dir finden würde. Das ist wie so eine Art, so ein bisschen. So ein. Wenn du danach lebst, wird alles gut. Also das wäre ein drei Empfehlungen, drei Ratschläge, die du die du. #: 4#
Speaker 1 Das auf jeden Fall. Ähm, das ist glaube ich irgendwo auch mein Motto. Dream big to fail. Es lohnt sich, glaube ich. ihm Wege einfach zu machen, sich auszuprobieren. Also ich meine, wir haben sowieso nichts zu verlieren. Und ja, also das versuche ich auf jeden Fall auch zu leben. Und bis jetzt hat es geklappt. Deswegen hoffe ich, dass das andere Menschen das auch auf jeden Fall machen. Und das dritte. Das ist. Das ist, um das mal ein bisschen zu umrahmen Wir leben in einer in einem neokolonialen kapitalistischen System, was Menschen unterdrückt aufgrund von Ressourcen, Geld wie auch immer. Und das, das ist eigentlich, glaube ich, das größte Problem, weil ich glaube, dass wir in diesem kapitalistischen System, in dem wir leben, es niemals schaffen werden, dass es allen Menschen gut geht, weil es, weil das kapitalistische System darauf aufgebaut ist, andere Menschen auszubeuten. Und wenn wir es schaffen, dieses System grundlegend zu verändern, dann haben wir schon sehr, sehr viel denke ich, gemacht. Weil also in allen Kontexten ist Kapitalismus irgendwie sehr, so sehe ich das unser Problem. Also wenn wir über Armut sprechen, sowieso, auch wenn wir, auch wenn wir über Faschismus sprechen, weil gerade wenn es Menschen nicht gut geht, wenn sie und wir sehen gerade auch in Deutschland, dass wir an einem Punkt wirtschaftlich gekommen sind, wo es nicht so richtig weitergeht. Wir sind irgendwo an einem Kipppunkt. Es muss sich krass was ändern. Und es geht nur, wenn wir andere Menschen ausbeuten, dass es uns wieder gut geht. Und ich glaube, dass man dieses System grundlegend verändern muss. Und das wäre, glaube ich, eine Sache, die man anstreben sollte, was schwierig genug ist. Ja. #: 2#
Speaker 2 Danke fürs Teilen. Du kannst zum Abschluss noch. Jeder Gast darf immer eine Karte ziehen. Ja, für die. Für die Zuhörer. #: 2#
Speaker 1 Oh, Ach so, das da hin. #: 9#
Speaker 2 Genau. Und da kannst du gerne einmal vorlesen, was du gezogen hast. #: 9#
Speaker 1 Alles. #: 0#
Speaker 2 Wenn du willst, kannst du auch einfach nur die Quintessenz vorlesen. Oder den. #: 4#
Speaker 1 Also Erzengel Santkiel wird jetzt zu einer Haltung der Toleranz und Vergebung verhelfen. Er arbeitet auf dem violetten Lichtstrahl der Reinigung und inneren Wandlung und hilft dir, niedriges, niedrige Schwingungen loszulassen und dich zu einer höheren Seinsform aufzuschwingen. #: 2#
Speaker 2 Hm. #: 0#
Speaker 1 Ja, Irgendwie passt das irgendwie. Jetzt wird's crazy. Warum also? #: 7#
Speaker 2 Ja, das sind die Engelskarten. Das ist. Die Engel sind ja auch immer da. Die, die supporten immer noch mal aus einer anderen. Aus einer anderen Frequenz und Ebene. #: 2#
Speaker 1 Ja, die Engel. Die Engel. Weisheit rät dir, dich inmitten einer violetten Flamme zu sehen und Erzengel Raziel um Hilfe anzurufen. Die beantwortet deine Probleme und schwierigen Beziehungen dieser Flamme, damit alle Negativen in deinem Leben sich in Positives wandeln kann. Es ist ein Segen für dich, dass du diese Karte heute gezogen hast, denn sie zeigt dir, dass du nun bereit bist, den Weg des Lichtes zu gehen. Schön crazy. Let's go! #: 2#
Speaker 2 Ich danke dir so sehr, dass du hier bist heute. Und dass du überhaupt, dass du da bist. Also nicht nur hier, sondern generell, dass du mit uns hier gleichzeitig auf der Erde bist. Und danke fürs Teilen deiner Gedanken, Danke fürs Zeigen. Danke, dass du so viele Menschen unterstützt dadurch, dass du sprichst, dadurch, dass du dich hinstellst und deine Realität teilst und einfach wie so viele, wie du gesagt hast, einfach so ein Sprachrohr bist. Ich glaube, es ist so wichtig, dass da jemand ist und dass du diesen Mut hast. Und ich kann mir nur im Ansatz vorstellen, was dich das kostet und was das ja in dir einfach macht, da jeden Tag wieder aufzustehen und deswegen. Danke und danke für dieses tolle Gespräch. Danke fürs Teilen, danke für dein Sein und ich wünsche dir von Herzen einfach nur, dass du da getragen bist und dass sich alle Türen für dich immer öffnen mögen. Und ich freue mich auf deine Kanzlerkandidatur. #: 3#
Speaker 1 Ja, ich muss. Ich muss mich auch bedanken. Also ich war sehr, sehr überrascht, als ich, als ich angefragt wurde. Und weil man und das muss ich leider so sagen, das ist das, was ich so beobachte. Es ist nicht selbstverständlich, dass Menschen ihre Plattform nutzen, um anderen Menschen eine Bühne zu geben. Das ist nicht selbstverständlich. Gerade das sieht man gerade, wenn Menschen marginalisiert sind. Ihnen wird tatsächlich sehr, sehr wenig oder sehr, sehr selten Bühnen geboten, um über ihre Lebensrealitäten zu sprechen und über ihre Ziele. Und deswegen danke ich auch. #: 1#
Speaker 2 Für mich war es eine. #: 0#
Speaker 1 Ehre, dass du hier. #: 9#
Speaker 2 Bist. Ich habe mich so gefreut. Also du bist auf jeden Fall mal einer meiner absoluten Dream Menschen in diesem Podcast gewesen. Also ja, danke schön. Ja, aber so? Ja, vielleicht bin ich da auch ein bisschen anders. Danke, dass du da bist. Wirklich. Und wann immer wir irgendwie unterstützen können. Ich freue mich. #: 4#
Speaker 1 Ich freue mich auch. #: 4#
Speaker 2 Danke dir. #: 1#
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